Simultanpoesie
simultan(poesie II
Sonnabend, 17. Juni 2023 von 15 bis 18 Uhr in der Atelieretage des SPEICHERS
mit den Akteur*innen Silke Peters, T.G. Vömel, Lars-Arvid Brischke und Christian Vater und Vorstellung des im vauvau-Verlag erschienenen Buches "Wildnis im Versuchslabor".
Das Packpapier ist auf dem Tisch ausgerollt. Die Filzstifte sind bereitgelegt: rot, blau und schwarz. Gleich wird eine Hand zu einem der Stifte greifen und die erste Zeile auf das Packpapier schreiben. Am Rand? In der Mitte? Rechts? Links? Die anderen drei werden folgen, nicht nach einer festgesetzten Regel, sondern den eigenen Gedanken und dem eigenen Rhythmus folgend. So beginnt das lyrische Kreisen um den Tisch.
Grundkonzeption der simultan(poesie
simultan(poesie ist ein Schreib- und Veranstaltungsprojekt, das als interaktives LIVE-EVENT durchgeführt wird und lyrisch die Themenfelder MENSCH – STADT – ZUKUNFT bespielt. Die Veranstaltung verläuft in drei Phasen:
> In der ersten Phase schreiben drei Lyriker und eine Lyrikerin simultan vor und mit dem Publikum auf einer ausgelegten Papierbahn und erstellen so einen Materialpool zu den obigen Themenfeldern.
> In der zweiten Phase werden individuelle Gedichte zu den Themenfeldern aus dem Materialpool extrahiert. Hier arbeiten die einzelnen Autor*innen und das Publikum für sich.
> In der dritten Phase werden die entstanden Texte in einer spontanen gemeinsamen Lesung präsentiert.
So bleiben einerseits die individuellen Zugriffe und ästhetischen Verfahren sichtbar und verhandelbar, andererseits führt der Zugriff auf den gemeinsamen Materialpool zu zahlreichen thematischen Resonanzen unter den Texten, so dass diese nicht nur unabhängig voneinander zu lesen sind, sondern vielmehr ein lyrisches Diskursnetz als Gemeinschaftsprodukt aufspannen. Der eben dargestellte konzeptionelle Kern der simultan(poesie öffnet sich durch die Veranstaltungsrahmung für die Partizipation bzw. Interaktion mit dem Publikum. Das Publikum wird dabei an allen Phasen der Schreibprozesse als mündiger Akteur beteiligt.